Massentierhaltung ist ganz schlimm. So hört man es zumindest landauf, landab. Wenn dem wirklich so ist, was ist die Alternative? Einzeltierhaltung? Gruppentierhaltung? Dem Schwein ist es relativ wurst, ob da in der Box zwanzig Meter weiter noch andere Schweine sind oder nicht.

Was sind jetzt die Argumente gegen Massentierhaltung? Genannt werden Tierquälerei, Gülle, Feinstaub, klimaschädliche Gase und der Verbrauch von Lebensmitteln, die man essen könnte.

Zuerst muss es klar sein, dass die Probleme gleich sind, ob viele nun 10 oder nur einer 100.000 Tiere auf einmal hält. Oder ob jeder wie früher sein Schwein im Kobel hinterm Haus hält. Wobei man ein Schwein nicht einzeln halten sollte.

Womit wir beim Thema Tierquälerei sind. Noch nie war die Gesetzgebung so darauf bedacht, dass es den Tieren gut geht. Und Schweinen in einer Massentierhaltung geht es gut, so gut wie nie zuvor. Außer bei Freilandhaltung, die noch besser ist. Und natürlich sollte man verbessern, was es zu verbessern gibt. Und Mängel konsequent abstellen.

In Afrika hielten unsere einheimischen Nachbarn ihre Schweine einzeln in einem überdachten Kasten mit Holzrost. Das Tier konnte sich nicht umdrehen und blieb da Zeit seines Lebens drin. Gut, es war im Freien und konnte sehen, was alles so in der Umgebung abging. Aber das war nicht gut.

Feinstaub

gibt es überall, wo etwas getan und bewegt wird. Wer mehr Staub einatmet, als der Körper ausscheiden kann, der bekommt eine Staublunge. Aber der Feinstaub durch Tierhaltung ist in der Konzentration nichts, was dem Menschen schadet. Wir bekommen jedes Jahr Feinstaub aus der Sahara in stärkerer Konzentration ab. Wenn hier Leute behaupten, das würde soundsoviel vorzeitige Todesfälle erzeugen, der arbeitet mit statistischen Spielereien.

Gülle ist ein guter landwirtschaftlicher Dünger. Wird zuviel oder zuviel auf einmal in den Boden eingebracht, dann gelangt das Nitrat ins Grundwasser. Und das passiert auch bein Kleinbauern. Im Endeffekt erzeugt ein Tier den Dünger, den die Pflanzen brauchen, die es frisst. Also ist das Ganze ein Problem der Verteilung und Dosierung. Besser ist zum Beispiel Einstreu, mit der die Gülle gebunden und besser dosiert werden kann. Andererseits kann konzentrierte Gülle einfacher transportiert werden. Hier müssen einfach praktikable Lösungen gefunden werden – machbar ist es auf jeden Fall.

Klimaschädliche Gase

Hierbei handelt es sich vorwiegend um Methan, das vor allem Wiederkäuer erzeugen. Methan ist unter Laborbedingungen ein klimaaktives Gas, denn es kann Infrarote Strahlung absorbieren und Wärmestrahlung auf die Erde zurück strahlen. In freier Wildbahn hat Methan keinen Einfluss, denn die Klimagase CO2 und Wasserdampf decken alle Wellenlängen komplett ab. Außerdem ist die Konzentration in der Atmosphäre extrem gering. Methan zersetzt sich innerhalb weniger Tage zu Kohlendioxid und Wasserdampf.

Wer behauptet, Methan bleibe Jahrzehnte lang in der Atmosphäre, betreibt statistische Spielereien. Wie mit der Gülle ist auch tierisches Methan Teil eines natürlichen Kreislaufs. Wenn man sämtliche Tierhaltung abschaffen würde, würde sich die globale Temperatur um kein hundertstel Grad Celsius ändern.

Verbrauch von Lebensmitteln, die man essen könnte

Nein, eher nicht. Das, was wir an Tiere verfüttern, möchte keiner wirklich essen. Tiere bekommen die zweite Wahl, also das, was wir nicht essen wollen oder die speziell für Tiere angebaut werden. Und dann fressen Tiere eben auch Pflanzenfasern, die wir Menschen nicht verwerten können, Tiere aber sehr wohl. Wegen Tierhaltung muss bei uns keiner hungern.

Menschen hungern, weil sie nicht die Möglichkeit haben, sich Nahrung zu erzeugen oder zu kaufen. Und manchmal wegen Katastrophen. Und meist wegen Kriegen, oder weil sie in Diktaturen leben.

Massentierhaltung ist gut. Sie versorgt uns preisgünstig mit wertvoller Nahrung. Ohne sie hätten wir kaum tierische Produkte auf dem Teller. Und nachdem weniger als 1 Prozent der Bevölkerung keine tierischen Produkte zu sich nimmt, empören sich zwar viele darüber, aber nutzen tut fast jeder das System.

Ob man Fleisch und tierische Produkte essen und nutzen darf, das ist eine andere Frage. Dazu kommt später mal was von mir.