Es werden erstaunliche Heilerfolge bei der carnivoren Diät vermeldet und das ist ernstzunehmen. Viele Menschen essen seit Jahren nur noch Fleisch, werden schlank und fühlen sich so gesund wie noch nie. Und sie werden krank, wenn sie wieder zur normalen Ernährung zurückkehren.

Auch ich bin bei dieser Diät gelandet und esse seit einem Monat fast nur noch Fleisch. Aber das geschah nicht gezielt. Ich wollte einfach Fett loswerden und zugleich Muskeln aufbauen. Da ist die Lösung, mageres Fleisch zu essen.

Für echte Carnivoren mache ich das falsch. Die essen nur Fleisch mit viel Fettanteil. Und jedes Pflanzliche ist verboten. Ich dagegen mache mir ein paar gebratene Zwiebelringe zur Leber und esse auch Soßen zum mageren Fleisch.

Ein echter Carnivore zu sein, ist  gar nicht so einfach. Zuerst mal haben die ziemliche Probleme, damit anzufangen, wegen der Verdauung und so. Und vielen anderen Umstellungs-Schwierigkeiten.

Diese Probleme hatte ich nicht; das ging von dem einen auf den anderen Tag. Die Lösung des Rätsels: Ich hatte schon vorher meinen Körper umgestellt auf Fettverbrennung durch ketone Ernährung, Kurzzeit und Langzeitfasten.

Menschen, die sich zu einem großen Teil von Kohlenhydraten ernähren, brauchen eine Zeit von bis zu zwei Wochen um sich umzustellen auf Fett-Ernährung. Menschen wie ich sind da flexibel und können sich mit allem ernähren, ohne Umstellungs-Probleme.

Wenn jemand mit Ernährung eine besondere Erfahrung macht, wird er schnell zum Propheten und manchmal sogar zum Papst seines einzig wahren Glaubens. Und dann werden Gebote aufgestellt, was man darf und was nicht. Und Erklärungen, warum das so ist.

Das Nirvana der carnivoren Ernährung hat erreicht, wenn er sich nur noch von Rindersteaks von Weide-Rindern, Himalaya-Salz und Wasser ernährt. Und es gibt tatsächlich Menschen, die nur das vertragen. Und es ist tatsächlich keine Mangelernährung. Aber die meisten können natürlich fast alles essen und vertragen es gut.

Das Grundproblem und die Ursache von viele Krankheiten ist eigentlich Insulin-Resistenz. Die entsteht, weil wir andauernd essen und dadurch immer einen hohen Insulinspiegel haben, der die Körperzellen soweit abstumpfen lässt, bis sie nicht mehr auf Insulin reagieren. Dann stoppt der Zell-Stoffwechsel und der Körper kann sich nicht mehr erneuern und reparieren.

Insulin-Resistenz wird man dadurch los, indem man dem Körper wieder Pausen machen lässt, und längere Pausen zwischen den Mahlzeiten macht. Dann sinkt der Blutzuckerspiegel und damit der Insulinspiegel und die Zellen regenerieren sich wieder.

Wer sich carnivor ernährt, täuscht dem Körper Fasten vor. Er bekommt keine Kohlenhydrate mehr. Fett hebt den Insulinspiegel nicht an. Eiweiß kann der Körper zwar in Blutzucker umwandeln, aber das ist sehr schwierig und kostet viel Energie.

Also bekommt der Körper kaum noch Glukose und hat damit einen niedrigen Insulinspiegel. Dadurch können sich die Körperzellen erholen und der Körper kann sich wieder regenerieren.

Trotzdem ist es eine gute Idee, viel Fleisch zu essen und Kohlenhydrate stark zu reduzieren. Durch mein Dasein als Carnivore habe ich eine Heilung erlebt. 10 Jahre hatte ich eine posttraumatische Sprunggelenks-Arthrose und ein ständig entzündetes Gelenk. Das ging so weit, dass mir Fleisch und Knochen vereiterten und das Loch in meinem Bein mit einem meiner Schultermuskeln abgedeckt werden musste.

Die Entzündung und Schmerzen konnte ich nur durch Medikamente und hochdosiertes Gewürzpulver im Griff halten. Mit der carnivoren Ernährung ist jetzt alles in Ordnung. Keine Schmerzen. Keine Medikamente. Keine entzündeten und offenen Stellen mehr.

Zusätzlich wellen sich meine Fingernägel nicht mehr, meine Hautentzündungen sind verschwunden und meine Haut ist nicht mehr fettig. Und ich fühle mich viel fitter.

Der menschliche Körper kann anscheinend sehr gut von tierischem Muskelfleisch, Kollagen und Fett allein leben, weil darin alles enthalten ist was er zum Leben braucht. Es fehlen zwar manche Vitamine, aber die braucht man anscheinend nur wenn man Kohlenhydrate isst.

Viel Ärzte warnen vor einer carnivoren Ernährung. Aber es gibt noch gar keine empirischen Studien darüber.

Hier einige Meinungen und Warnungen:

Der Darm braucht Faserstoffe, um den Stuhl zu transportieren.

Braucht er nicht. Er muss sich nur umstellen und dann funktioniert es auch ohne wunderbar.

Im Fleisch sind bestimmte Vitamine nicht enthaltenen.

Dann braucht er die auch nicht. Menschen, die sich über Jahre carnivor ernähren, haben keine Probleme und bekommen auch keinen Skorbut und ihnen fallen auch nicht die Zähne aus.

Zuviel Eiweiß schädigt die Nieren

Es ist anders herum: Menschen mit geschädigten Nieren bekommen wenig Eiweiß, dass sie weniger belastet werden. Die geschädigten Nieren kommen großteils von Diabetes und ähnlichen Stoffwechsel-Krankheiten.

Aber auch die Carnivoren verbreiten einiges nicht so Reelles.

Eine Behauptung ist, dass alle Pflanzen Stoffe enthalten, um diejenigen zu schädigen, die sie essen.

Eine andere ist, dass der Mensch nur darauf ausgelegt ist Fleisch zu essen.

Aber die Veganer behaupten ja auch, dass die Menschen Pflanzenfresser sind. Im Endeffekt nimmt der Mensch was da ist. Und das ist heute sein Verhängnis. Denn es ist immer was da. Und so isst und snackt der der Mensch sich durch den Tag und gönnt seinem Stoffwechsel keine Ruhe.

Die Folge sind Zivilisations-Krankheiten. Und das sind der Großteil der Krankheiten an denen wir leiden. Einfach mal nicht essen könnte unsere Krankheits-Kosten extrem verringern und uns fit bis ins hohe Alter leben lassen.

Nicht was wir essen, ist das Problem. Sondern wann wir essen und was nicht.

Und werde ich in Zukunft weiter carnivor leben?

Mal sehen. Solange ich Muskeln aufbauen werde, brauche ich rund 2 Gramm Eiweiß pro Kilo Muskelmasse. Das sind momentan 63kg, also brauche ich rund 120 Gramm. Das wäre in 600 Gramm Fleisch enthalten. Außer ich nehme Eiweißpulver. Aber das hat auch Nachteile.

Wenn ich das überschüssige Fett loshabe, dann kann ich meine Energie wahlweise mit Fett oder Kohlenhydraten decken. Wahrscheinlich werde ich letzere auch hier und da genießen. Das Problem ist aber das Sättigungsgefühl, wenn ich Beilagen esse. Dann werde ich davon satt und bekomme ich das Fleisch nicht mehr hinunter. Zudem werde ich bei Kohlenhydraten immer sehr müde.

Ich werde wahrscheinlich viel tierisches Eiweiß zu mir nehmen, aber auch pflanzliche Nahrung essen. Und ich werde mich auf eine oder zwei Mahlzeiten am Tag beschränken – wobei es durchaus mal Ausnahmen gibt, bei Treffen mit Freunden und Familie.